Das numerische Konzept ist schwer nachzuvollziehen, 16 Stücke enthält die CD, davon sind die ersten zwölf nur kurze Geräusche und die letzten vier jeweils eine viertel Stunde lang. Das musikalische Konzept ist dafür umso klarer: Wie ein Mantra werden immer wieder gleiche Textzeilen mit beschwörender Intensität wiederholt. Immer wieder verdichtet sich dabei der Sound – Sturm folgt auf Brise, Hämmern auf Klopfen, Schräg auf Schön. Faszinierend ist dabei, dass das Ganze – vielleicht durch die stoische Repetition – durchaus eine Eingängigkeit, ja Ohrwurmigkeit entwickelt. Und das obwohl, Ansätze von Melodien konsequent von schiefen Tönen gebrochen werden.
Mehr Punk war A Silver Mt. Zion noch nie. Härtere Gitarren, treibendere Rhythmen, ein neuer Drummer. Die Klagemauer der Weltkritiker wird neu gestrichen%3B in noch tieferem Schwarz. Dennoch ist die Platte nicht die Revolution, die sie vielleicht gerne anzetteln möchte. Eher eine Evolution – der in den letzten Alben eingeschlagene Weg zu mehr Gesang, Heulen und Winseln wird konsequent weiter beschritten. Die Zeiten von „Born Into Trouble As The Sparks Fly Upward“ als A Silver Mt. Zion noch der Befreiungsschlag eines Teils der Godspeed You Black Emperor! Crew waren, die sich mit dem schwerfällig gewordenen Musik-Kollektiv nicht mehr ausreichend verwirklicht sahen, sind unwiederbringlich vorbei. Keine elegischen Instrumental-Orgien mehr, Efrims Gesang ist all gegenwärtig. Vorbei die Zeiten als man noch die Hoffnung hatte, mit reiner Musik eine universellere Sprache sprechen zu können, die jeden erreicht und die in ihrer Wortlosigkeit mehr sagt als alle Lyrics.
In diesem Sinne: Den Blick nach vorn und alle Tasten auf Play.
„13 Blues For Thirteen Moons“ von Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-La-La Band erscheint auf Constellation/Alive.