Früher hätte man sich mindestens zweistündig durch die CD-Sammlung fräsen müssen, um hernach eine derartig Schneedrift-taugliche Autofahrcassette mit Bluesrock zusammen zu haben – heute kann man ebensogut zu „Where Blues Meets Rock“ greifen. Denn was alle Aufnahmen auf diesem bereits zum fünften Male erscheinenden Label-Sampler (neben der Tatsache, dass alle Künstler bei Provogue veröffentlichen) verbindet, ist ein ausgesprochener Schweinegroove und Feeling für den Grenzbereich. Geboten werden, wie der Name schon nahelegt, sehr rocknahe, elektrifizierte Spielarten des Blues. Racer X- / Mr. Big-Gitarrist Paul Gilbert gibt auf „Girls Watching“ gemeinsam mit seinem Onkel „Jimi Kid“ Einblicke in die Motivation seiner Saitenhöchstleistungen. Michael Lee Firkins und Sonny Reece bezeugen Rick Derringers „Still And Well“ ihre Reverenz, die man auch von Johnny Winter kennt und schätzt. Nicht nur für die Frauenquote wurde das musikalisch sehr traditionelle „Build Me A Man“ von Jan James hier aufgenommen. Der Slow Blues „Life Without You“ von Omar And The Howlers steht in der Tradition von Walter Trout und da steht er gut. Ex-Supertrampler Carl Verheyen fügt der Bluesrock-Allianz noch die blue notes des Jazz hinzu, seine Interpretation von Lennon / McCartneys „Yes It Is“ ist so still, wie sie intensiv ist. Weiter enthalten sind Dave Hole, Rob Lamothe / Craig Erickson und der sehr große Greg Koch. Where Blues meets Rock, there’s busloads of fun.
„Where Blues Meets Rock, Vol. 5“ von Compilation erscheint auf Provogue/Mascot.
