Ein Jahr, nachdem ihr Debüt „Leisure And Other Songs“ in Deutschland nur einen äußerst kleinen Kreis Eingeweihter interessiert hat, legt Rick Alverson, zuvor Songwriter der Lo-fi-Combo Drunk, das zweite Album seines neuen Projekts vor. Eine schöne Winterplatte ist es geworden. Viel verändert hat sich nicht, und immer noch scheinen die Red House Painters die passendste Referenz für das musikalische Wirken von Alverson zu sein: In Mollakkorde gehüllt erzählen Spokane bruchstückhafte Stories aus dem Kleinstadtleben, das in Richmond, Virginia, anscheinend ähnlich ereignislos und trist ist wie anderswo. Die Musik jedoch schlägt mit minimalistischen Arrangements, einem guten Ohr fürs Detail und recht ausgefallenen Instrumenten (Vibes, Glockenspiel, Cello) den Bogen von der Tristesse zu wohliger Wärme. Frei nach dem Motto: Es passiert zwar wenig, aber zumindest ist der Kamin an. Mit einfachen Mitteln erzielen Spokane große Wirkung und haben mit „The Proud Graduates“ ihre Prüfung problemlos bestanden.
„The Proud Graduates“ von Spokane erscheint auf Jagjaguwar/Cargo.