Diese Scheibe hat schon was unfreiwillig Komisches. Chris Jagger ist der kleine Bruder von Mick. Musikalisch hat sich das aber nie niedergeschlagen, da Chris weder dieselbe Ausstrahlung, noch dasselbe Talent hat, wie der Stones-Crooner. Und so krebst der Mann dann unentschlossen herum und macht eher uninteressante Scheiben. Dieses ist so eine. Komisch ist sie deswegen, weil sich der Engländer Jagger hier in amerikanischen Genres wie Blues und Country ergeht – was schon verdammt in Richtung „mißverstandener Technologien“ weist. Die Stücke selbst sind zwar beredt umgesetzt, aber bestenfalls unauffällig. Allerdings sucht sich Herr Jagger absolut eigenartige Themen aus. Wen interessiert schon ein inbrünstig vorgetragener, vertonter Werbeprospekt für englische Wanderschuhe. Mag sein, daß hier ein besonders intelligenter Witz versteckt ist, der sich allerdings dem Hörer nicht erschließt. So gehört denn „Channel Fever“ eher zu den kuriosen Randerscheinungen des Rockbiz.
„Channel Fever“ von Chris Jagger’s Atcha erscheint auf Hypertension.