Den Namen muß man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen und dann überlegen, was denn damit gemeint sein könnte. Wenn man sich dann noch das Cover von „Tropical Campfires“ anschaut, weiß man erst recht nicht weiter. So ähnlich klingt dann auch die Musik von Michael Nesmith. Der Name dürfte kaum eine Glocke der Erinnerung läuten, aber: Nesmith ist einer der Monkees. Und zwar scheinbar der vernünftigste. Er war der musikalische Direktor der Clowntruppe und er war es auch, der die Reunion mit dem Argument platzen lies: „Auslachen kann ich mich auch selber“. Wenn man sich so seine Musik anhört, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß er selbst eine ganze Menge zum Lachen hat. Nun ja, jedenfalls zum Schmunzeln. „Campfires“ ist eine ganz und gar eigenständige, faszinierende Melange aus World-Musik, Pink Floyd, Beach Boys, Blues, 60s Rock, Genesis, Country, Folk und Comedy. Selten so eine eigenständige Scheibe gehört, die in sich Sinn macht und nicht nuuuur obskur ist. Schon klar, daß Nesmith damit nicht auf Superstar-Level operieren kann. Das hat er aber auch nicht nötig: Seine Mutter hat Tipp-Ex erfunden und ihn monetär somit gut ausgestattet. Musik macht er nur zum Spaß. Und das hört man.
„Tropical Campfires“ von Michael Nesmith erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.