Dass das Quartett aus Brooklyn ausgerechnet bei Blast First / Mute gelandet ist, dürfte nicht nur Labelchef Paul Smith, sondern auch die Band selbst freuen, denn die Herren Andrew, Hemphill, Nature und Albertson dürften so einige der frühen Blast-First-Veröffentlichungen (Big Black / Sonic Youth / Dinosaur Jr.) im eigenen Plattenregal stehen haben. Zumindest klingt ihre erste Platte danach – straight out of Daddy’s Garage. Da verwundert es nicht, dass die vier das undurchsichtige Chaos, das ihre Liveauftritte nach Augenzeugenberichten mit schöner Regelmäßigkeit in eine Freakshow verwandelt, auch auf ihr Debütalbum übertragen. Und dass das zwar streckenweise anstrengt und die volle Aufmerksamkeit seines Publikums fordert, aber trotzdem spannend und selten nervig wirkt, liegt vor allem daran, dass die Liars – wie eben auch Sonic Youth – ein Händchen dafür haben, dass der Höllenlärm, den sie veranstalten, eben nicht nur Krach, sondern vor allem Kunst ist. Das funktioniert sogar beim halbstündigen (!) Schlussstück „The Dust Makes That Mud“. Ob die Liars wie Thurston Moore und Co. ihren Kultstatus gleich zwanzig Jahre bewahren können, wird die Zukunft zeigen, wer’s im Jahr 1 nach den Strokes hart aber herzlich braucht, liegt mit den New Yorkern in jedem Fall goldrichtig.
„They Threw Us All In A Trench And Stuck A Monument On Top“ von Liars erscheint auf Blast First/Virgin/Mute.