Eigentlich bildet das Brüderpaar Kenny und Denny Scott ja ein Duo. Nicht umsonst lassen sie sich aber anlässlich der Veröffentlichung ihrer ersten Scheibe seit sechs Jahren (die gerieten weiland in den Strudel der Universal-Music Umstrukturierung) als ordentliches Quartett (u.a. mit Pete Yorns Drummer Luke Adams am Schlagwerk) ablichten. Das neue Werk ist nämlich weder eine Singer / Songwriter-Scheibe noch eine Pop-CD geworden, sondern ein ordentliches Stück Rock-Musik. Dass das Album dabei „California Blur“ heißt, ist zwar ein wenig verwirrend – denn so richtig sonnig ist das alles nicht, was die Jungs da anrühren – aber im internationalen Vergleich standardisierten Radio-Breitwand-Rock-Pops können Swirl 360 durchaus mithalten. Zumindest Produktions- und soundtechnisch, denn was eine wirklich eigene Identität oder herausragendes Songmaterial angeht, so wirken die verquirlten Kerls doch zuweilen ein wenig blass und farblos. Um es mal so zu formulieren: Gäbe es nicht Bands, die das was Swirl 360 da machen, schon lange vorher gemacht haben, dann wären die Herren ganz originell.
„California Blur“ von Swirl 360 erscheint auf Atenzia/Rough Trade.