Abermals geteilte Gefühle: Wieder ist für sich genommen der nun bereits zweite Sieges-Zug in neuer Besetzung eine durchaus achtbare Veröffentlichung. Und abermals hat sie etwa im direkten Vergleich mit beispielsweise jener anderen deutschen Prog-Reunion Mekong Delta halt das gewisse Nichts. Bis ins Letzte glatt polierte Kompositionen, bissi schablonenhaft, damit es nicht zu sperrig wird, aber auch nicht zu simpel und kurz, damit die Prog-Gemeinde nicht aufbegehrt, atmen diesmal eine fast Westcoast-hafte, kalkulierte Entspanntheit. Was primär an den zugegeben enorm gekonnten, strahlenden Chören liegen dürfte. Die realisiert Neuzugang Arno Menses hier im Satzgesang mit sich selbst. Also nicht im Duett, wie bei Bonebag.
Die Band spricht selbst von einer Öffnung für andere Elemente. Kuschelrock-Beiträge wie „Eyes Wide Open“ oder die AOR-Schlagseite von „Iconic“ zeigen, was hier gemeint ist. Das könnte auch bei Frontiers Records erschienen sein. Und dennoch: Allein schon das Splitterspiel von Markus Steffen, beispielsweise auf dem wirklich starken Titelstück, begeistert doch immer wieder. Von höchstem Rang (Paramount)? Warten wir die Live-Präsentation in diesem Herbst ab…
„Paramount“ von Sieges Even erscheint auf InsideOut/SPV.