Die gute Nachricht: Die aus dem Dornröschenschlaf zurückgeküsste deutsche Prog-Institution klingt auf ihrem ersten offiziellen Live-Album genau wie auf den Gigs der letzten zwei Jahre, also wie beispielsweise beim ProgPower Europe-Festival 2007. Die schlechte Nachricht: Die Setlist der CD wurde wie bei den damaligen Gigs überwiegend aus dem aktuellsten Material der Truppe geschnitzt. Damit kann „Playgrounds“ natürlich nicht den Anspruch erheben, ein alle Phasen und Besetzungen dieser Prachtband repräsentierendes Livedokument zu sein. On the bright side: Der Live-Sound wurde so scharf eingefangen, wie das die Holzwarth-Brüder sowie Markus Steffen (Gitarre) auch auf der Bühne hinbekommen. Arno Menses singt so jubelnd und klar, dass man beim Hören unfehlbar sein glücklich-entspanntes Lächeln zu sehen meint.
So nehmen wir die Konzertkonserve also als das, was sie vermutlich auch nur sein will. Freuen uns dennoch über die zwei immerhin vertretenen uralten Bekannten „The Waking Hours“ und „These Empty Places“. Und um die Zeiten wieder aufleben zu lassen, als SE noch brachial bis schockierend waren, kann man ja sich etwas aus den Neunzigern auflegen. Oder 7 For 4…
„Playgrounds“ von Sieges Even erscheint auf InsideOut/SPV.