Bislang lieferte der Runrig-Frontmann Bruce Guthro auf seinen Solo-Scheiben immer so eine Art „Runrig Light“ ab. Darauf hat er dieses Mal zum Glück verzichtet und verlässt sich stattdessen auf Vielseitigkeit. Der Kanadier bietet auf seinem fünften Werk unter eigenem Namen eine ausgewogene Mischung, in der US-Rock, Pop, Soul und eine Prise Gospel (die daher rührt, dass Guthro gerne mit hymnischen Momenten spielt, die oft genug – nicht jedoch hier – ins Pathos umkippen) ein gelungenes Stelldichein feiern. Dazu singt Guthro von seinen Reisen. Überhaupt ist das ein typisch nordamerikanisch geprägtes Werk: Stärker noch als die US-Kollegen sind die Kanadier schließlich von einer unsteten Wanderlust getrieben, die sich eben auch in Guthros Songs niederschlägt. Unter dem Strich ist das ein recht ordentliches Mainstream-Werk mit Americana-Tendenzen geworden. Und dass Guthro den Folkpop hier ganz außen vor lässt, ist ihm hoch anzurechnen.
„No Final Destination“ von Bruce Guthro erscheint auf Big Lake Music/Rough Trade.
