Wer die neue Grafzahl-CD haben möchte, muss sich die LP kaufen, denn das neue Werk wurde von vorneherein als Langspielplatte konzipiert. Warum, wird nicht so recht klar, denn eine besondere Einteilung der Titel ist gar nicht erkennbar. Eigentlich ist dies sogar eine Grafzahl-Scheibe wie aus einem Guss, denn dem Trio gelingt es hier erstmalig, ihr wohltemperiertes, angenehm poetisches und erträglich humorvolles Power-Pop-Konzept von Anfang bis Ende durchzuziehen. Will meinen: Eigentlich enthält die Scheibe nur potentielle Indie-Gitarrenpop-Hits, die sich insbesondere musikalisch (weil Grafzahl ja auch eine Rockband sind) von der allgemeinen Konsenz-Sülze abheben, auf die sich die etablierte Deutschpop-Szene eingeschossen hat. Der Total des Albums ist dabei eher ironisch zu verstehen, denn das neue Werk verdient tatsächlich schon eine breitesmögliche Öffentlichkeit.
„Der Rückzug ins Private“ von Grafzahl erscheint auf Tumbleweed Records/Broken Silence.