Platte der Woche KW 17/2014
Prong sind wieder da und das so richtig. Gerade waren sie auf Tour und zerlegten die Clubs. Jetzt ist auch endlich das neue Album draußen. Und das ist ein unfassbares Meisterwerk geworden. „Ruining Lives“ ist nicht mehr und nicht weniger als das beste Prong-Album aller Zeiten und auch wenn man es anfangs nicht glauben wollte, Prong-Chef Tommy Victor hatte recht, als er sagte: „Auf diesem Album sind mehr großartige Songs als auf allen anderen Prong-Alben.“
Im Grunde gibt es hier NUR großartige Songs, elf Stück an der Zahl und jeder einzelne bietet all das, für das diese Band steht. Unglaubliche Intensität, massive Kraft und Leidenschaft und dieser einzigartige Mix aus Hardcore, Metal und Industrial. In einer Dosierung, die an das blaue Meth von Walter White erinnert: einzigartig und besser als von anderen. Ganz einfach. Es gibt keine Band, die dermaßen musiziert und Hymnen abliefert, die man immer und immer wieder hören kann, die einen mitreißen und begeistern, die dermaßen hart sind, aber niemals übertrieben heftig kommen. Die gekonnt brutal, aber nicht fies und gemein sind, die bei allem Geprügel und Gestampfe so sehr auf Melodie setzen. Ein Song wie das stampfende „Remove, Separate Self“ zum Beispiel ist so ein Track, der so vieles in sich vereint und den Arsch gleichzeitig tritt und streichelt. Vielleicht DAS Highlight von vielen Highlights. Wobei der Opener „Turnover“, das monstergroovige und versteckt poppige „Self Will Run Riot“, das Highspeed-Wunder „The Book Of Change“ oder der Midtempo-Fautschwinger „Absence Of Light“ mit seinem Killer-Refrain nicht einen Deut schlechter sind. Und der Rest auch nicht. Meisterwerk halt.
„Ruining Lives“ von Prong erscheint auf Steamhammer/SPV.