Trotz des assoziativen Namens, sind Catfish And The Bottlemen keineswegs eine schrullige Südstaaten-Truppe aus dem Sumpf, sondern ein britisches Next-Big-Thing-Power-Pop-Quartett. Das freilich schlägt sich musikalisch unüberhörbar nieder. Die Jungs aus dem Seebad Llandudno haben sich – wie das die Art britischer Jugendlicher ist – die scheinbare Erfindung der Rockmusik auf ihre Fahnen geschrieben. Dieses Mal sind es weniger die Beat-Traditionen ihrer unmittelbaren Umgebung, die den Trigger für ihr Tun ausgelöst haben, sondern College-Rock US-Amerikanischer Prägung. Acts dieser Art haben dabei mit Roots und Traditionen nicht mehr so viel am Hut – bzw. suchen diese in der Neuzeit. Und so werden gleich die Power-Riffs aufgetürmt, dass es eine Freude ist, schwirren harte Delay-Gitarren durch den Raum und es bläst die Rhythmusgruppe zum Angriff. Atempausen gibt es kaum dazwischen – und wenn, dann das akustische Skizzen, die man sich auch gut als aufgeblasene Rocksongs vorstellen kann. Schlecht machen Van McCann und seine Mannen die Sache nicht (zumal sie ein Händchen für hymnischen Stadienrock haben) – nur hat man das alles schon mal irgendwie in dieser oder einer ähnlichen Form gehört.
„The Balcony“ von Catfish And The Bottlemen erscheint auf Caroline/Universal.