Als Frontman von Real Estate versteht Martin Courtney IV (wie er tatsächlich heißt) ja etwas von der großen Geste, denn bei der Band aus New Jersey, die sich dem Powerpop verschrieben hat – wo man so etwas ja gut brauchen kann. Umso sympathischer also, dass er sich auf seinem Debüt als Solo-Künstler eher zurücknimmt und sich eher als klassischer Songwriter präsentiert. Das bedeutet weder, dass er auf seine Vorlieben für eingängige Melodien und Hooklines verzichtet – er macht das hier eine Spur unterschwelliger, persönlicher und ruhiger als bei der Mutterband. Er selbst nennt das „Soft Psychedelia“ und das trifft die Sache ganz gut, denn Courtneys Songs haben immer auch eine leicht träumerische oder reflektive Note. Das geht sogar soweit, dass er ein Instrumental in den Mix wirft. Ansonsten überzeugt dieses Album einfach durch gute Songs – und eben nicht durch eine große Geste.
„Many Moons“ von Martin Courtney erscheint auf Domino Records/GoodToGo.