Eine schöne Antwort hat Hanna Lees auf die Frage, was einen guten Song auszeichnet: „Man muss ihn meinen“, sagt die Dame aus Maine, die über den Umweg Kalifornien nach Berlin gefunden hat – und hat natürlich recht damit, denn allzuoft fragt man sich heute schließlich, warum dieser oder jener eigentlich Musik macht. Nicht so in diesem Fall: Hier hat jedes Tönchen, jede Nuance, jede Textzeile ihre Berechtigung und Notwendigkeit. Das sorgt einerseits für eine gewisse Familiarität des Materials und andererseits für eine gewisse Selbstverständlichkeit im Vortrag. Dabei macht Hanna nichts Ungewöhnliches. Es gibt eine gewisse Variation des Folkpop-Themas, eine Prise Blues, ein wenig Rock – und das war es dann auch schon. Außer des Umstandes halt, dass hier alles ganz selbstverständlich – und eben auch notwendig – erscheint.
„Dirty Mouth Sweet Heart“ von Hanna Leess erscheint auf CNTCT/Rough Trade/Pias Cooperative.