„Ungewöhnlich“ ist ein Adjektiv, das Ezra Furman schon immer ganz ausgezeichnet beschrieben hat. Mit seinem neuen Album gelingt es dem amerikanischen Unikum und Tausendsassa aber dennoch spielend, selbst eingefleischte Fans zu überraschen. „This is our punk record“, sagt Singer/Songwriter selbst über „Twelve Nudes“, und das ist nicht geflunkert. Mit Höllentempo, viel Distortion und noch mehr Energie lässt der Scheppersound der Band die Ohren gleich bei den ersten Liedern ordentlich klingeln, während sich Furman leidenschaftlich die Wut und Verzweiflung über die nicht enden wollenden Hiobsbotschaften zum aktuellen Weltgeschehen von der Seele brüllt, bis die Stimme versagt. Das Album, das hört man praktisch bei jedem Ton, entstand spontan und aus dem Bauch heraus – der Gegenentwurf zum betont ausgeklügelten Vorgänger „Transangelic Exodus“: Politische Statements, unverblümt verpackt in echte Emotionen.
„Twelve Nudes“ von Ezra Furman erscheint auf Bella Union/Rough Trade/Pias.