Also die Sache ist die: Die ängstliche Symmetrie, die das New Yorker Künstlerkollektiv Box Of Chocolates (zu dem zeitweise auch ein junger Will Oldham gehörte) besang, entstammt der wirren Gedankenwelt eines William Blake und nicht unbedingt den Erfahrungen, die das Ensemble 1990 in Brooklyn machte und dann auf dieser Scheibe in Songs goss. Dass die Sache stilistisch ziemlich unstet, schrammelig, schrullig, fragmentarisch und angeschrägt daher kommt, ist erklärbar, denn bei Box Of Chocolates handelte es sich nicht um eine klassische Band, sondern um eine „Gruppe künstlerisch geneigter Menschen, die zufällig zusammen wohnten“ (wie eben in einer Pralinenschachtel) und am Ende beschlossen, die so gewonnenen Erfahrungen in Form der nun vorliegenden Songs festzuhalten. Dennoch: Unhörbar ist das Ganze – selbst aus heutiger Sicht – keineswegs. Es ist dieses vielmehr eine charmante kleine Zeitkapsel, die aufgrund dessen, was seither alles so passiert ist, sogar mit einer gehörigen Portion künstlerischer Unschuld daher kommt.
„Fearful Symmetry“ von Box Of Chocolates erscheint auf Drag City/Rough Trade.