Puh. Schwer. Aber irgendwie auch: schön. Ach kommt. Sehr schön. Das ist eine richtig gute neue Platte. Eine wieder mal anders klingende neue Platte von The Kooks. Sicher, nicht alle werden da mitgehen. Denn hier geht es zurück. Weit zurück und bis zu den Anfängen. Doch das funktioniert.
Denn ein Abklatsch von damals ist „Never/Know“ trotzdem nicht. Sollte es auch nicht werden. Die Band sagt: „Es geht nicht darum, zum Sound des ersten Albums zurückzukehren, sondern zu den Wurzeln unserer Einflüsse und zu fragen: ‚Was ist die Identität dieser Band?’“
Zurück zu den Wurzeln also. Wieder jung sein, wieder frei und ohne eigene Geschichte an den Start gehen. Ohne Druck und Erwartungen. Aber mit dem Wissen von heute und mit 20 Jahren Erfahrung? Klingt verführerisch und klingt eben auch: schön. Denn natürlich gehen The Kooks immer noch motiviert an die Sache ran und sind auch hier immer auf der Suche nach neuen Sounds und Stimmungen. Die sie auch finden. Immer Indie, immer Pop, ganz oft Beatles, aber auch mal sehr soulig („Arrow Through Me“) und mal 60er Offbeats („Sunny Baby“), mal The Police („Tough At The Top“) und manchmal auch ein bisschen schroffer. Und dabei mit viel, viel weniger Synthies.
Doch vor allem klingt „Never/Know“ ganz schön echt. Entspannt, gespannt und dabei trotzdem von sich überzeugt. Weder verkopft oder gar verkrampft. Eher so nach ein paar Dudes, die sich zum Zocken treffen. Noch ein Bier? Klar, hör mal das Riff. Stark. Cheers.
„Never/Know“ von The Kooks erscheint auf Virgin Records.
