Genau die Art von aufgeblasenem Mainstream-Power-Pop, die der in Australien geborene US-Stadienrocker Rick Springfield in den 80ern mit Hits wie „Jessy’s Girl“ mitbegründete, führte letztlich zum schlechten Namen, den die Big-Hair-Popmusik in diesem Jahrzehnt bei ernsthaften Musikfreunden haben sollte. Da käme der Gedanke, wie man dieses Material noch größenwahnsinniger, noch seifenblasiger und mit noch größerer Geste inszenieren könnte, fast schon einem Geniestreich gleich – wenn das nicht so bitterernst gemeint wäre. Es gibt hier die gesamte Palette der Springfieldschen Hits (und einen neuen Song) – in nahezu unveränderter Form, allerdings mit einem zusätzlich implementierten Orchester. Man muss dann also schon einen unerschütterlichen Glauben an diese hoffnungslos in der Zeit steckengebliebenen Art von Musik haben – oder zumindest eine seltsame Art von Humor -, um das dann wirklich goutieren zu können.
„Orchestrating My Life“ von Rick Springfield erscheint auf August Day/Rough Trade.