Nachdem Max Richter zuletzt mit seiner revolutionären, mehrstündigen Schlummer-Symphonie „Sleep“ von sich reden machte, geht es auf dem neuen Werk wieder eher gesittet zu. Inspiriert von den Werken und dem wilden, tragischen Leben der britischen Autoren-Ikone Virginia Woolf schuf Richter hier zunächst eine Balletmusik für ein entsprechendes Werk des Choreografen Wayne McGregor. Das nun vorliegende Album ist die musikalische Essenz dieses Projektes. Hier verarbeitete Richter – neben seinen musikalischen Partituren auch Field-Recordings um die von der Autorin selbst ausgerufene „Textur des Lebens“ einzufangen. Hierzu gehören auch Tonbandaufnahmen, auf denen Virginia Woolf selbst Roman-Auszüge vorträgt, die Richter in die Musik integrierte. Ein regelrechtes Hörspiel ist dennoch nicht dabei herausgekommen, denn im Vordergrund stehen natürlich Richters Kompositionen, die gewohnt melodisch und überschaubar getimt in Kapitel aufgeteilt sind, die stimmungsmäßig und stilistisch (wie üblich zwischen klassischer Minimalmusik und Elektronischen Elementen hin und her pendelnd) die verschiedenen Inspirationsquellen musikalisch illustrieren.
„Three Worlds / Music From Woolf Works“ von Max Richter erscheint auf Deutsche Grammophon/Universal.