Zwar besitzt das Quintett aus Reykjavik mit Alexandra Baldursdóttir durchaus eine klassische Island-Elfe als Dreh- und Angelpunkt, die mit typischem nordischem Mädchencharme unschuldig der Björk-Schule des Schein-Gesanges folgt – da hört es denn aber auch schon auf mit den Parallelen zu anderen isländischen Acts, denn hier gibt es nicht nur atmosphärischen Ambient-Pop auf elektronischer Basis, sondern auch Schrammelpop und sogar eine Portion Rockdrive. Damit geraten die drei Damen und zwei Herren tatsächlich eher in die Nähe der Sugarcubes als in jene der angesagten, aktuellen Island-Acts. Allerdings – und das sollte einem der Neid schon lassen – stochern Mammút nicht nur im Nebel der o.a. Genres herum, sondern verstehen es – Björk-Gesang hin oder her – richtige Songs mit Intros, Refrainen und Hooklines zu fabrizieren. Und sie singen wieder mal auf Englisch – was sich freilich so besonders nicht niederschlägt. Insgesamt ist das mal wieder ein Beweis für den gewaltigen Fundus an kreativen isländischen Musikanten und eine schöne Ergänzung zum Kanon der isländischen Überraschungsacts.
„River’s End“ von Mammút erscheint auf Bella Union/Rough Trade/Pias Cooperative.