Auf den ersten Blick scheint die Idee abwegig: Ausgerechnet Daniel Johnston vor ein Orchester zu setzen, um ein paar alte und neue Songs in feierlichem Setting neu aufzunehmen. Doch es ist nicht so wie es scheint: Das besagte Orchester ist keine Philharmonie, sondern das niederländische B.E.A.M. Orchester (in den Niederlanden hat der kauzige Mann eh eine treue Gefolgschaft) – und dieses spielt ungefähr so, wie Johnston singt. Will meinen: Da gibt es eine ganz schöne Portion Augsburger-Puppenkisten-Blechbüchsen-Power! Torkelnd wankt die ganze Gesellschaft also durch Daniels Wunderwelt und das Ergebnis ist dabei nicht nur immer lustig, sondern erzeugt – besonders dann, wenn Johnstons Songs, wie das zuweilen immer mal wieder vorkommt, ins manisch-düstere umkippen – regelrecht ergreifende Momente. Abgerundet wird die Sache zudem mit einigen Solo-Zwischenspielen und Gitarren gibt es – neben Zimbeln, Pauken und Trompeten – eben auch. Letztlich überzeugt das Unternehmen dann doch als eher beeindruckendes Musikereignis. Schade nur, dass das – wie auch Johnstons letzte Band-Scheibe unter der Obhut von Jason Falkner – erst jetzt eingespielt wurde, wo man den Meister bei aller Liebe kaum noch verstehen kann.
„Beam Me Up!“ von Daniel Johnston erscheint auf Hazelwood Vinyl Plastics/Rough Trade.