Hier kocht der Chef selbst! Das ist ein wenig so, wie wenn William Ackerman Scheiben mit seinem Akustikgitarrenspiel auf seinem eigenen New Age-Erfolgslabel Windham Hill veröffentlicht: Lars Eric Mattsson, eine Gitarristen-Entdeckung von Talentscout Mike Varney (seines Zeichens wiederum dem Schredder-Label „Shrapnel Music“ vorstehend), ist Chef des auf Gitarrengötterverehrung spezialisierten Musikverlages „Lion Music“, spielt aber selbst auch eine hochamtliche Stratocaster und legt nun mit „Power Games“ ein wirklich interessantes Werk zwischen Neoklassik der Malmsteenklasse („Beyond The Horizon“), Progrock (s.u.) und Power Metal („Victim Of Freedom) vor.
Ein Glücksgriff ohnegleichen war Sänger Lance King (Balance Of Power, Empire), der es bei manchen Stücken schafft, nach Buddy Lackey (Psychotic Waltz) und Michael Kiske gleichzeitig zu klingen (nachzuprüfen beim auch als Anspieltipp anbepfohlenen „Blind Faith“)! Auch und gerade aufgrund von Kings Klasse hat „Bridge To The Past“ sogar lupenreinen, technischen Progmetal der Dream Theater-Machart aufzubieten.
Unter’m Strich: Im Gegensatz zu manch anderem allzu glatten Massenprodukt aus dem Löwenhöhle Lion Music weist dieses Album Ecken und Kanten auf, erzählt eine Geschichte, fordert und fördert eine Auseinandersetzung und hat vor allem einen wirklich geilen Sänger am Start. Und ach ja, der Chef kocht, ähm, soliert natürlich wirklich vorzüglich!
„Power Games“ von Mattsson erscheint auf Lion Music/Alive.