Marina Celeste ist die Stimme von Nouvelle Vague. Marc Collin, der kreative Motor hinter diesem Projekt, verpflichtete die zierliche Französin für insgesamt sechs Tracks auf den beiden Nouvelle Vague-Scheiben. Marina ist aber auch selber als Songschreiberin aktiv und so lag es also nahe, dass Collin sie auch bei ihren eigenen Bemühungen unterstützen würde. Das nun vorliegende Debüt-Album „Acidulé“ erschien skurrilerweise zuerst in Japan – was aber auf den zweiten Blick Sinn macht. Denn Marinas heliumleichte Kleinmädchenstimme entspricht genau der Ästhetik, die im Land der aufgehenden Sonne ankommt.
Musikalisch orientiert sich Marina am traditionellen französischen Chanson – hier angereichert mit Bossa-Nova Elementen und einer Prise verspielter Pop-Elektronik. Das Ergebnis ist eine Art leicht psychedelisches Trip-Hop Chanson, bei dem Marina inhaltlich eine erstaunliche Bandbreite an den Tag legt. Auf ihrem zweiten Projekt mit Marc Collin, dem Cover-Album „Cinema Enchanté“, das „Acidulé“ als Bonus-CD beiliegt, schlagen ihre musikalischen Wurzeln noch mehr durch: Hier gibt es eine Hommage an das französische Kino der 60er Jahre, mit subtilen Interpretationen von Songs aus diversen Filmen jener Zeit, die ursprünglich von so unterschiedlichen Künstlern wie Mareille Mathieu, Romy Schneider oder Charles Aznavour interpretiert wurden. Hier wurde die Elektronik dann ganz außer Acht gelassen. Stattdessen stehen akustische Instrumente im Vordergrund. Für all jene, denen Coralie Cléments erste CD gut gefallen hat, aber vielleicht nicht weit genug gegangen ist, ist „Acidulé“ eine echte Empfehlung.
„Acidulé“ von Marina Celeste erscheint auf Perfect Kiss/Rough Trade/Pias.