Vor ein paar Jahren. In Hamburg. Im alten Molotow. Skybar. Mando Diao spielen einen kleinen Vorab-Gig. Und eine fragt: „Ist das im Mob da vor der Bühne nicht der Plewka?“ Und ja. War er. Schwitzend, feiert, mitten drin. Coole Socke, guter Typ. Und der macht kein Solo-Album. Der Selig-Sänger macht „Eine Art Soloalbum“. Mit Texten aus seinen Tagebüchern, zusammen mit Freundinnen. Gute Platte, tolle Platte! Kunst. Art. Eine Art.
Plewka sagt: „Ich habe 2024 durchgemalt. War von Berlin bis Kiel in bestimmt zehn Galerien unterwegs und habe meine Bilder verkauft. Mit dem Erlös dieser Kunst habe ich die Platte finanziert, unabhängig von einer Plattenfirma. Deshalb heißt sie auch ‚Eine ART Soloalbum‘. Kunst für Kunst sozusagen.“ Einzigartig.
Und so klingt das Ganze auch. Einzigartig. Nur Plewka klingt so, singt so, spielt so. „Ein neuer Tag“ könnte auch eine Selig-Nummer sein. Eine sanfte. Wie vieles hier sanft ist. Und natürlich an Selig erinnert. Geht nicht anders. Ist aber manchmal anders. Bei „Luxus“ macht seine Frau Anna mit, meim extra-lässigen, vom Gefühl schon fast bluesigen, beim ganz sicher sehr, sehr gut in die gute Bar passenden „Die schlaksige Windin“ ist Lina Maly mit dabei. Ein wunderschönes Stück Musik. Und spannend. Beide.
Für das ganz, ganz ruhige, sehr reduzierte „Hunderprozentig“ hat er sich Mieze Katz von Mia. als Verstärkung geholt. Gemeinsam entwickeln sie einen faszinierenden Chanson-Charme. Traumhaft. Ein wenig überraschend: Bei „Nur wenn du bleibst“ macht tatsächlich Marianne Rosenberg mit. Aber das passt, die Stimmen passen, der Stil passt.
Elf Lieder hat Jan Plewka auf diese Platte gepackt. Neue Lieder mit alten Texten. „Die Texte des Albums sind ein Riesensammelsurium aus dreißig Jahren Tagebüchern“, sagt. „Auf dem Album bilden sie eine Art Universum mit wiederkehrenden Charakteren, die auch auf meinen Bildern wiederzufinden sind.“ Bilder, die „Eine Art Soloalbum“ erst möglich gemacht haben. Dieses wunderschöne, sehr berührende, sehr eindringliche Album. Von dem Typen aus dem Mob.
“Eine Art Soloalbum“ von Jan Plewka erscheint auf Clouds Hill.




