Ray Lamontagne ist in seiner Jugend quer durch seine amerikanische Heimat gereist und hat dabei ganz offensichtlich viel klassische Singer / Songwriter-Luft eingeatmet. Anklänge an Crosby, Stills & Nash und den Soul-durchtränkten Vortragsstil eines Otis Redding lassen sich hier ausmachen. Aber auch britische Folkrock-Einflüsse – Nick Drake und (nicht nur beim Titelsong) Cat Stevens – sind unverkennbar. Letzteres liegt vermutlich in erster Linie an der wunderbar zeitlosen, naturbelassenen Produktion des Albums. Für die zeichnet sich Ethan Johns verantwortlich, der in der Vergangenheit auch schon Ryan Adams und The Jayhawks einen ähnlich warmen, direkten Sound verpasst hat. Weil die Songs trotz Lamontagnes Reibeisenstimme zumeist auf leisen Sohlen daherkommen, sah sich ein Kollege der schreibenden Zunft sogar genötigt, ihn als männliches Pendant zu Hope Sandoval zu bezeichnen. Gar kein schlechter Vergleich, denn die Plattensammlungen der beiden weisen ohne Zweifel eine Menge Überschneidungen auf!
„Trouble“ von Ray Lamontagne erscheint auf Echo Label/Rough Trade/Pias.