Man kann es ja auch mal anders machen. So ein bisschen hier, ein bisschen mehr dort und dabei doch man selbst bleiben. Die gleiche Band, die gleiche Klasse. Nur eben … genau. Genau richtig gemacht haben es die Born Ruffians, die auf ihrer neuen Platte auch mal neue Wege bestreiten. Einmal in die Disco, bitte.
Direkt der Einstieg (also der Einlass?) startet nahezu komplett synthetisch. Synthiepop, Disco, stoisch groovender Indiedance. Was geht denn hier ab? Das ist ja ganz schön stark. Und keine Ausnahme, die Kanadier greifen auf „Beauty’s Pride“ öfter mal zu Knopf und Schalter und zeigen hier keine Scheu vor Pop und der großen Tanzbarkeit. An anderen Stellen dagegen schauen sie auch mal zurück und zockten entspanntes Indiezeug, bisschen verschroben, bisschen schroff, aber nie zu schräg. „Supersonic Man“ ist so eine Nummer, die man einfach nur in den Arm nehmen möchte. Superträge, echt psychedelisch, unglaublich liebevoll. „Do“ kurz danach kommt plötzlich und immer mal wieder ganz schön laut, ehe dazwischen eine seltsame Sanftheit mit manchmal spacigen Sounds den Song übernimmt. Gut was los also und vielleicht ist davon nicht alles gleich großartig. Aber kein Moment ist schlecht, keiner ist langweilig, die ganze Platte ganz schön spannend.
„Beauty’s Pride“ von Born Ruffians erscheint auf Yep Roc Records/Bertus.